Mein alter Hund – eine besondere gemeinsame Reise mit besonderen Bedürfnissen

Mein alter Hund – eine besondere gemeinsame Reise mit besonderen Bedürfnissen

Inhaltsverzeichnis:

  1. Inhaltsverzeichnis:
  2. Das Leben mit einem alten Hund
    • Kuscheln und Nähe
    • Kürzere Strecken unterwegs
    • Erhöhtes Schlafbedürfnis
    • Fressplatz und Liegeplätze
    • Hilfsmittel zur Fortbewegung
    • Abbau von Seh- und Hörfähigkeit
    • weniger Treppen und Hilfestellungen
    • gesundheitliche Themen
    • Kann ich meinen Hund noch glücklich machen?
  3. Ab wann ist mein Hund alt?
  4. Unterschiedliches Altern
  5. Große Rassen altern schneller
  6. Ernährung
  7. Alte Hunde körperlich herausfordern
  8. Gesundheit und Tierarzt

1. Das Leben mit einem alten Hund

Ein alter Hund verdient Respekt und Rücksicht. Passe die Umgebung an und sorge stets dafür, dass er sich wohlfühlt. Damit schaffst du beste Voraussetzungen, damit dein Hund ein noch möglichst langes und glückliches Leben haben kann. Und bitte sehe es als Privileg an, dass du deinen Hund beim Altwerden begleiten darfst, denn das ist nicht selbstverständlich!

Unsere Hunde sind großartig – egal in welchem Alter, denn das Leben mit einem alten Hund und unsere Begleitung in seinem letzten Lebensabschnitt öffnet unser Herz und unsere Augen. Denn unsere alten Hunde können uns noch sehr viel beibringen: Bereue nichts was du tust, kümmere dich um deine Familie, sehe mit dem Herzen gut, nimm jeden Tag als geschenkten Tag, erkenne alles was wirklich zählt, vergebe – solange zu lebst und du bist nie zu alt Neues dazuzulernen!

Oftmals achten viele Menschen nur auf das Äußere, was sich bei unseren Hunden im Alter verändert. Ein weiß-graues Fell, vor allem um die Schnauze und die Ohren oder das die Muskulatur des Hundes abbaut, der Fellwechsel häufig länger dauert oder der Fellglanz abnimmt und die Augen trüb werden. Doch so wie wir Menschen auch verändert sich das Verhalten, der Stoffwechsel ist träger und die Ausdauer verringert sich. Aber auch die kognitiven Fähigkeiten wandeln sich, der alte Hund reagiert langsamer, die Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit nehmen oft ab. Spyck braucht für Vieles mehr Zeit, sein Sturkopf ist noch größer als zuvor (aber er hört auch mittlerweile sehr schlecht), er hat „Fressdemenz“ und steht direkt nach dem Füttern wieder vor seinem Fressnapf, da er die vorherigen Fütterungen schon wieder vergessen hat. Doch all das gehört mich zum Älterwerdens des Hundes dazu.

Kuscheln und Nähe

Spyck war nie ein großer Kuschelhund wie es Bagira war, doch seit er der letzte aus unserem Familienverbund ist, haben sich auch in Sachen Kuscheln und Nähe seine Bedürfnisse verändert, was ich wundervoll finde. Er liebt es bei mir zu liegen, Ohren gekrabbelt zu bekommen oder einfach nur langsam gestreichelt zu werden. Er sucht (wenn es ihm gut geht) ständig meine Nähe. Jeden Abend sage ich ihm mit einem Kuss auf die Nase und die Stirn wie sehr ich ihn liebe und wie stolz ich auf ihn bin.

Kürzere Strecken unterwegs


Erhöhtes Schlafbedürfnis

Schlafbedürfnis bei alten Hunden

Erhöhter Fressplatz

Seit ca. einem Jahr hat Spyck seinen Fressplatz etwas erhöht. Es gibt spezielle Vorrichtungen, doch eine Kiste löst das Problem bereits. Die Höhe, die bereits Erleichterung bringt variiert natürlich je nach Größe des Hundes.

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Erhöhter Liegeplatz

Spyck liebt seine erhöhten Betten. Wir haben mehrere davon auf unserem Gelände und er sucht sich immer den aus, der entweder im Schatten ist oder in unserer Nähe. Es ist gelenkschonend, denn auch Spyck bekam auf beiden Seiten der Ellenbogen Liegeschwielen (Liegeschwielen sind haarlose Stellen mit teilweise stark verdickter Haut, die typischerweise über Knochenpunkten wie Ellbogen und Sprunggelenken vorkommen), bevor er diese Betten hatte. Gleichzeitig scheint es einfach bequemer zu sein 🙂

Erhöhter Schlafplatz

Hilfsmittel zur Fortbewegung

Dieser Anhänger ist die beste Investition überhaupt gewesen! Unsere Runden wurden immer kleiner und da ich nicht ständig mit dem Auto irgendwo hinfahren möchte blieb mir entweder nur immer die gleiche Runde zu laufen oder mir ein Hilfsmittel anzuschaffen. Nun können wir unsere Runden beliebig erweitern. Spyck kann immer wieder einsteigen und sich fahren lassen, wenn er eine Pause braucht und das gibt uns deutlich mehr Freiheit. Die positive Gewöhnung ist natürlich das A und O. Denn ich möchte, dass Spyck freiwillig und begeistert einsteigt und dann sich entspannt kutschieren lässt. Das Video siehst du unter den Fotos. Hier habe ich gerade mal 5 Minuten gebraucht und Spyck fand es direkt super! Das wird nicht bei jedem Hund so sein. Wichtig ist, dass dein Hund freiwillig einsteigt und erst dann wieder aussteigt, wenn du es möchtest. Will dein Hund panisch rausspringen, musst du in noch kleineren Schritten deinen Hund positiv daran gewöhnen.

Weniger Treppen und Hilfestellungen

Treppen laufen fällt vielen alten Hunden schwer. Sie können nicht mehr sehr gut ihre Beine ansteuern und oftmals wird auch die Koordination schlechter. Hat dein Hund auch noch Schmerzen in seinen Gelenken oder im Rücken können Treppen eine große Herausforderung sein. Wichtig ist immer, dass dein Hund kontrolliert und langsam die Treppen hoch und vorallem runter läuft. Als Hilfestellung kannst du ihm notfalls auch ein Handtuch um den Bauch legen und ihn damit etwas stabilisieren.

Spyck kam bis vor ein paar Monaten locker flockig selbstständig noch auf die Couch, in mein Bett oder auch in mein Auto. Das alles geht nicht mehr, außer mit viel Anlauf auf das Sofa. Hier kann es helfen deinem Hund das Signal hoch bei zu bringen, dass er mit den Vorderläufen auf das Bett/Sofa/Auto steigt und du ihm die Hinterhand reinhebst. Doch Achtung: Hat dein Hund schwere Rückenschmerzen, kannst du ihm hier auch wirklich Schmerzen zufügen. Eine Treppe oder Rampe für das Auto kann hier Abhilfe schaffen.

Seh- und Hörfähigkeit

Bereits die letzten Jahre bemerkte ich bei Spyck ein Abbau der Sinnesorgange. Die Tatsache, dass all meine Hunde alle Signale auf Wortlaut und Körpersprache beherrschten bzw. beherrschen erleichtert dies allgemein. Oftmals wird das erst einmal mit Sturheit verbunden (und ja das kommt noch mit dazu 😉 ) doch wenn man seinen Hund genau beobachtet wirst du vielleicht feststellen, dass es sich doch schlichtweg um den Verlust des Hörvermögens handelt. Auch die Sehkraft lässt mit zunehmenden Alter nach, bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Ich merke es bei Spyck, dass er die kleinen Futterstücke nicht mehr gut erkennen kann und deutlich mehr mit der Nase arbeiten muss.


Blasenschwäche

Bei Spyck kommt es immer wieder mal vor, dass er nachts etwas Kot und/oder Urin verliert. Gründe dafür können hormonelle Veränderungen sein oder auch altersbedingte Schwäche des Blasenschließmuskels oder auch schlicht eine Blasenentzündung. Sollte dies häufiger vorkommen, sollte man definitiv einen Tierarzt konsultieren.

Kann ich meinen Hund noch glücklich machen oder ist mein Hund noch glücklich?

Diese Frage habe ich bzw. wir uns schon öfters gestellt! Wann ist ein Leben noch lebenswert? Ist es das, wenn dein Hund frisst und trinkt, sich selber noch lösen kann aber sonst nicht mehr viel Leben in dem Hund ist? Ist es ein lebenswertes Leben, wenn die Sinnesorgange kaum noch funktionieren? Oder dein Hund vielleicht „nur“ noch täglich 200 Meter laufen kann? Ist es ein lebenswertes Leben, wenn mein Hund Medikamente täglich braucht?

Und ich glaube mit Sinn und Verstand gibt es hier definitiv nur eine Antwort: Das Leben ist für deinen Hund nicht mehr lebenswert wenn er leidet! Und manche leiden still.

Doch wenn du deinem Hund in seine Augen siehst, siehst du ob da noch Leben ist und was dein Hund dir mitteilen möchte.

Nur weil ein Hund medizinische Hilfe oder Medikamente braucht, einen reduzierten Alltag hat, Hilfsmittel wie einen Wagen sein Leben leichter machen oder er Hilfestellungen im Alltag braucht – all das sind keine Gründe einen Hund gehen zu lassen nur weil es vielleicht teuer, unbequem oder auch großes Management bedeutet!

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Alle 3 Stunden bekommt Spyck etwas zu fressen und ja es ist manchmal ganz schön tricky das zu managen, doch wir tun und schaffen das, weil wir wissen, dass es ihm gut tut. Und ja, regelmäßige Tierarztbesuche, Medikamente, Nahrungszusätze und Spezialfutter sind teuer! So richtig teuer! Doch ich habe eine Verantwortung für ein Lebewesen übernommen und dazu zählt auch, dass ich diese in allen Themen der Haltung übernehme.

Mit Spyck waren wir bereits zweimal in der Situation – gehen lassen oder doch noch eine letzte Chance geben und zweimal hat es sich gelohnt weiter zu kämpfen! Hätten wir aber keine stetige Verbesserung seines Wesens und seines Verhaltens gesehen, so hätten wir diesen schweren Schritt gehen müssen. Und oftmals liegt hier eine große Gefahr. Man hat sich bereits so an den „Zustand“ des Hundes gewöhnt, dass es nicht offensichtlich ist, dass der Hund leidet. Für mich sieht es als noch ok aus, für Außenstehende sieht es furchbar aus. Und oftmals hilft hier wirklich einen Schritt zurück zu treten und genau zu analysieren, ob es wirklich noch „ok“ ist oder ob es der Hund verdient hat nicht mehr leiden zu müssen. Das ist dann das andere Extrem. Zu spät diese Entscheidung zu treffen. Dies ist aber nicht „besser“ wie zu früh. Beides muss gut abgewägt werden.

Denn jeder Hund hat es zwar verdient würdevoll gehen zu dürfen, doch zu früh (weil ich nicht bereit bin, sich meinem Hund anzupassen) ist genauso dramatisch.

Spyck lässt sich mit vielen kleinen Dingen glücklich machen: Ball spielen zu dürfen, mit uns unterwegs sein zu dürfen, Tricks zu machen oder einfach bei mir mit auf der Liege liegen zu dürfen. Ich kann mich nicht nur auf mein Gefühl verlassen, sondern seine Augen sprechen Bände, wenn es ihm nicht gut geht.

2. Ab wann ist mein Hund alt?

Bei den meisten Hunden beginnt das Seniorenalter bereits im siebten Lebensjahr. Diese Zahl kann aber je nach Gesundheitszustand und individueller Veranlagung stark variieren. Kleine Rassen altern in der Regel später als große und schwere Hunde. So zählt eine Deutsche Dogge und viele andere Molosser bereits mit sechs Jahren schon zu den Senioren, während ein zehnjähriger Bichon Fríse oder Mittelpudel normalerweise noch sehr agil und in einem guten Alter sind.

3. Unterschiedliches Altern

Kein anderes Säugetier zeigt eine vergleichbare Vielfalt an Aussehen, Größe und Gewicht wie der Hund. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Lebenserwartung wider, die stark zwischen verschiedenen Hunderassen variiert.

In der Natur haben größere Tierarten im Allgemeinen eine längere Lebensdauer. Wale, Giraffen und Elefanten, beispielsweise, leben wesentlich länger als kleine Mäuse. Innerhalb derselben Tierart ist jedoch oft genau das Gegenteil der Fall. Große Individuen sterben häufig früher als ihre kleineren Artgenossen.

Dieses Muster zeigt sich auch bei Hunden: Während kleine und mittelgroße Rassen in der Regel ein Alter von 10 bis 14 Jahren erreichen können, sterben viele große Rassen bereits zwischen fünf und acht Jahren. Eine deutsche Dogge mit acht Jahren ist alt wie Methusalem.

Jedes zusätzliche Kilogramm, das das Endgewicht eines Hundes erhöht, verringert seine Lebenserwartung. Große, schwere Hunde haben daher eine kürzere Lebensdauer, obwohl sie länger brauchen, um ausgewachsen und geschlechtsreif zu werden. Dies liegt am schnelleren Alterungsprozess großer Rassen.

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4. Große Rassen altern schneller

Der schnelle Alterungsprozess wird besonders bei Riesenrassen deutlich. Zu diesen zählen Hunderassen, die im Erwachsenenalter mehr als 50 kg wiegen. Bereits vor dem Erreichen der vollen Größe zeigen sie oft erste Anzeichen des Alterns. Das schnelle Altern wird möglicherweise durch das starke Wachstum großer Hunde in der frühen Lebensphase verursacht.

Im Körper ermöglicht ein großartiger Mechanismus vielen Zellen, sich zu vermehren. Durch Zellteilung entsteht eine nahezu identische, jedoch frische und neue Kopie der Ursprungszelle. Dieser Prozess wird besonders während des Wachstums deutlich sichtbar. Es entstehen zahlreiche neue Zellkopien, bis sämtliche Gewebe und Organe im Körper des Hundes ihre Endgröße erreicht haben.

Aus einem kleinen Cane Corso Welpen, der durchschnittlich 800 g bei der Geburt wiegt, wird innerhalb kürzester Zeit ein Hund von über 50 kg. Dadurch verkürzen sich auch die schützenden Telomere früher und eine schnelle einsetzende Alterung ist die Folge.

Das Alter, das ein Hund erreichen kann, hängt also meist hauptsächlich von seinem Endgewicht ab. Zusätzlich gibt es viele andere Faktoren, die die Lebensdauer beeinflussen. Man kann zwischen genetischen, angeborenen und Umweltfaktoren unterscheiden:

Genetisch bedingte Faktoren:

  • genetisch bedingte erhöhte Anfälligkeiten für Erkrankungen
  • anatomische Merkmale, die zulasten einer gesunden Atmung gehen, wie die extreme Kurzköpfigkeit bei Bulldoggen, Möpsen und Co.
  • bestimmte Farbvarianten innerhalb einer Rasse
  • Inzucht

Umweltbedingte Faktoren:

Umweltbedingte Faktoren mit positiven Auswirkungen auf die Lebenserwartung:

  • optimale medizinische Betreuung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
  • Körper und Geist mit Sinn und Verstand „jung“ halten
  • chronischen Stress vermeiden
  • niedriges Körpergewicht und ein geringer Körperfettanteil
  • Fütterung von bedarfsgerechter, qualitativ hochwertiger Nahrung
  • Versorgung mit hochwertigen Proteinen, um Muskelverlust vorzubeugen
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Wir hatten leider nicht das Glück und das Privileg, dass Bagira alt werden durfte. Ich hätte alles dafür gegeben ihn im Alt werden begleiten zu dürfen! Denn es ist eine spannende Reise und ein riesen Geschenk sein Familienmitglied in allen Lebensabschnitten erleben zu dürfen. (Deswegen hoffe ich auf viel Verständnis für all diejenigen Hunde, die im Alter gesehen und mit Respekt behandelt werden).

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Eine Geschichte über das Leben und den Tod
Bagira

Dieses Buch ist gefüllt mit unendlich viel Liebe, Herzschmerz, schönen Gefühlen und Gedanken zu besonderen und einmaligen Verbindungen zwischen Mensch und Tier. Es ist eine wahre Geschichte über das Leben und den Tod, eine Liebeserklärung an meine Hundeseele Bagira und an alle Tierseelen dieser Welt.

Ich freue mich sehr, dich auf unsere, Bagiras und meine, Geschichte mitnehmen zu dürfen.

5. Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit eines Hundes. Allerdings haben ältere Hunde andere Ernährungsbedürfnisse als jüngere Tiere. Zu beachten ist, dass der Energiebedarf eines Hundes um bis zu 20 Prozent sinkt, wenn er älter wird. Es ist jedoch nicht ratsam, einfach weniger Futter zu geben, um einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, da dadurch auch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen reduziert wird.

Vitamine sind für ältere Hunde besonders wichtig, da sie das Immunsystem stärken und helfen, Krankheiten abzuwehren. Zusätzlich benötigen ältere Hunde viele Mineralstoffe, um ihre alternden Gelenke zu unterstützen. Auch leicht verdauliche Proteine sind für ältere Hunde essenziell. Spezialfutter für Senioren bietet die richtige Nährstoffzusammensetzung für deinen älteren Hund.

Es ist wichtig, die Futtermenge entsprechend der Größe, des Alters und der Aktivität deines Senior-Hundes anzupassen. Ein agiler Hund darf etwas mehr essen als ein Hund, der hauptsächlich schläft.

Ganz wichtig zu wissen ist, dass wenn dein Hund Übergewicht haben sollte, du immer das Futter so abwiegen musst als hätte er Normalgewicht. Sprich, wiegt dein Hund 30 kg und sein Idealgewicht wäre 25 kg, dann wiege das Futter für einen 25 kg Hund ab. Frisches Wasser muss selbstverständlich immer verfügbar sein.

6. Alte Hunde körperlich fordern

Wenn dein Hund älter wird, bedeutet das nicht, dass du die Spaziergänge verkürzen solltest. Plötzliche Veränderungen in der Bewegung können negativ sein, denn auch für deinen Hund gilt: “Wer rastet, der rostet”. Solange keine Einschränkungen erkennbar sind, kannst du weiterhin bedenkenlos mit deinem Vierbeiner spazieren gehen.

Später kann es sinnvoll sein, die Spaziergangsdauer zu verkürzen und dafür häufiger an die frische Luft zu gehen. Die Belastbarkeit nimmt mit dem Alter selbstverständlich ab und Umwelteinflüsse wirken sich stärker auf ältere Hunde aus. Daher ist es so wichtig, auf die Signale deines Hundes zu achten. Wenn es ihm gut geht, darf er spielen und Spaß haben. Falls der Spaziergang ihn erschöpft, mache mehr Pausen und/oder verkürze die Strecke.

Viele ältere Hunde haben Probleme mit steifen Gelenken. Gezielte Bewegungen und Übungen können in einigen Fällen helfen. Aber: Frage bitte unbedingt zuerst deinen Tierarzt oder den Tierphysiotherapeuten, welche Übungen und Bewegungen im individuellen Fall für deinen Senior angemessen sind.

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7. Gesundheit und Tierarzt

Gesundheits-Checks helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen! Deswegen sollte spätestens ab dem 7. Lebensjahr ein jährlicher Check beim Tierarzt gemacht werden. Blutuntersuchung, Herzkontrolle, Ultraschall der Organe sollten das Minimum eines Checks sein. Zusätzlich gibt es weitere spezielle Untersuchungen für alte Hunde.

Vorsorgeuntersuchungen dienen dazu, Anzeichen für drohende oder schon begonnene Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Auch, wenn diese Check-ups und der Tierarztbesuch häufig mit Stress verbunden sind solltest du hier nicht geizig sein, denn schließlich geht es um die Gesundheit deines Hundes! Mit einem frühzeitig angefangenen Medical Training wird dein Hund auch gerne zum Tierarzt gehen.

Je früher eine Krankheit erkannt wird, desto besser kann man sie in der Regel therapieren oder zumindest kontrollieren, da irreversible Folgeschäden häufig erst bei fortschreitendem Krankheitsverlauf einsetzen. 

Manche Krankheiten oder Schmerzen lassen sich sogar vollständig vermeiden, wenn erste Anzeichen rechtzeitig wahrgenommen werden (z.B. Zahnfehlstellungen). Daher ist es wichtig, dass du dir deinen Hund regelmäßig genau anschaust und auf Veränderungen achtest. 

Demenz

Bei alten Hunden kann auch die Demenz eine Rolle spielen. Vergesslichkeit, Desorientierung und verändertes Sozialverhalten sind nur einige der Symptome, mit denen Menschen mit Demenz kämpfen. Selbst der treueste Freund des Menschen bleibt nicht von den degenerativen Hirnprozessen verschont, die zu Demenz führen können. Diese Erkrankung wird als Kognitives Dysfunktionssyndrom bezeichnet.

Nach dem Zenit im Lebenszyklus zeigen Hunde altersbedingte körperliche und geistige Veränderungen, wie Abnahme der Beweglichkeit, physischen Leistungsfähigkeit und kognitiven Fähigkeiten.

Die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten ist in einem gewissen Umfang eine ganz normale Alterserscheinung. Kommt es allerdings zu einer erheblichen Beeinträchtigung seines natürlichen Verhaltens, steht die Diagnose Demenz im Raum. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch degenerative Veränderungen des Gehirns, wobei das Absterben von Nervenzellen in der Großhirnrinde und dem Hippocampus als Ursache angesehen wird.

Auch kann eine genetische Veranlagung mit als einer der möglichen Auslöser vorhanden sein. Wenn in der Abstammungslinie deines Hundes es schon öfters zu Demenzerkrankungen gekommen ist, solltest du den Warnsignalen besondere Beachtung schenken. Ein weiterer Aspekt, der bei der Entwicklung einer Demenz eine Rolle spielen könnte, ist die Ernährung. Insbesondere der Mangel an wichtigen Mikronährstoffen wie etwa Vitaminen aus der B-Gruppe wird als begünstigender Faktor diskutiert.

Fazit

Das Wissen, ab wann man nichts mehr wollen, aber alles genießen sollte ist unbezahlbar! Einen alten Hund in seinem letzten Lebensabschnitt begleiten zu dürfen ist pures Glück und ein großes Privileg. Wenn unsere Hunde gehen müssen, dann sollten wir mit uns im Reinen sein mit der Art, wie wir ihr viel zu kurzes Leben an unserer Seite gestaltet haben. Es zu Lebzeiten bereichernd, gut und erfüllend zu machen ist eine schöne Herausforderung oder? Nehme diese an und genieße es, dass dein Seniorhund das Glück hat noch am Leben zu sein. In diesem Sinne, sei achtsam und dankbar für all das, was dir dein Hund täglich schenkt.

Vielen Dank, dass du meinen Artikel bis zum Schluss gelesen hast.
Ich freue mich sehr auf jegliches Feedback, über deine Meinungen und Gedanken und freue mich wenn du den Artikel weiter teilst.

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Über die Autorin
Saskia Katharina Siebel

Ich bin leidenschaftliche Hunde- und Menschentrainerin und eine absolute Herzensangelegenheit ist die Familien-, Paar- und Tierfotografie.

Seit einigen Jahren schreibe ich regelmäßig Blogartikel (die es manchmal auch in sich haben) und trotzdem ist das Feedback von euch darauf großartig. Viele von euch nehmen sich meine Worte zu Herzen und viele von euch fangen an sich und ihr Verhalten zu reflektieren. Somit hab ich mein Ziel erreicht 🙂

Ich wünsche mir ein friedvolles, faires und stressfreies Miteinander für jedes Mensch-Hund-Team. Dazu gehört aber mehr als nur Gassigehen und dem Hund Signale beibringen.

Das Wichtigste ist:

Arbeite an dir und lasse dich auf deinen Hund ein. Lerne deinen Hund zu verstehen. Lerne deinen Hund zu lesen. Sei mit Verstand und Herz dabei!

Das Ergebnis wird dich staunen lassen!